Nonstop am Ball

Sat.1 Schweiz hat während der Fussball-WM seine Zelte nach München verlegt. Tele war einen Tag vor Ort live dabei. Seit 8.00 Uhr ist René Häfliger, der an diesem Tag die Live-Sendung moderiert, on air. Mit den Studiogästen Marcel Rohr (Fussball-Chef des „Blicks“), Ex-Aarau-Trainer Rolf Fringer und Ex-FCZ-Sportchef Erich Vogel analysiert und diskutiert Häfliger die Live-Spiele in den Halbzeitpausen und zwischen den Partien. Die Live-Sendung dauert von 8.00 bis 15.45 Uhr. Der Moderatur – jeweils Roman Kilchsperger oder René Häfliger – ist also beinahe acht Stunden nonstop dran. Nicht nur für den Moderator bedeutet dies grossen Stress, sondern auch für die Regie, da, wo alle Fäden der WM-Berichterstattung zusammenlaufen. Neben dem Regisseur sitzt meistens sat.1-Sportchef Christoph Roost, der die Verantwortung für die gesamte WM-Berichterstattung trägt. Via Funk ist Roost mit dem Moderator verbunden. Über den Knopf im Ohr erhält dieser Anweisungen, wie er sich bewegen soll und wann er in die Werbepause überleiten muss.

Fragen und manchmal auch interne Bemerkungen vom Moderator sind in der Regie über Lautsprecher hörbar, wie zum Beispiel von René Häfliger: „Mir wärs recht, wenn wir etwas mehr Zeit für Diskussionen über den nächsten Match haben könnten – über dieses Spiel haben wir jetzt schon genug geredet!“ Auch die vier Redaktoren haben einen nicht minder anspruchsvollen Job. Sie produzieren die Spielberichte für das tägliche Magazin „WM-Fieber“ sowie Hintergrundberichte, die während der Spielpausen in der Live-Sendung ausgestrahlt werden. Trotz des Stresses für alle Beteiligten lohnt sich der Aufwand: „Unsere Erwartungen für die Einschaltquoten wurden weit übertroffen“, erzählt sat.1-Schweiz-Geschäftsführer Marc Görtz nicht ohne Stolz. „Wir haben einen Marktanteil von 40 Prozent und knapp darüber und sind im Juni in der werberelevanten Zielgruppe der stärkste Sender überhaupt, noch vor SF 1“, so Görtz weiter.München, 19.00 Uhr: Feierabend für die sat.1-WM-Crew. Zehn Stunden fussballfreie Zeit – ein Münchner Weissbier haben sie sich alle verdient. Langes Ausspannen und Erholen liegt aber nicht drin – um 5.00 Uhrgeht’s bereits wieder los.

Tobias Widmer Tele vom 29.06.2002